schlagen LIONS in nervenzerfetzendem Spiel


Hirnbach, 2. September 2000


Als Sieger des Grunddurchgangs waren die Vienna LIONS beim Tabellenvierten, den SU Kufstein VIKINGS zu Gast. Dieses erste Spiel der Semifinalserie war für beide Teams von entscheidender Bedeutung, wollte doch keiner in der Best-of-3-Serie in Rückstand geraten. Trotz schlechten Wetters und relativ niedrigen Temperaturen fanden rund 100 Zuschauer ihren Weg zum Baseballplatz in Hirnbach.

Was sie dort zu Beginn des Spieles erlebten, war ein klassischer Fehlstart der Hausherren: Die LIONS bestraften Starting Pitcher Werner Harrasser für seine Wildheit gleich mit 4 Runs im ersten Inning, denen sie einen weiteren im zweiten
folgen ließen.

Geschockt durch diesen miserablen Beginn war auch die VIKINGS-Offensive anfangs wie gelämt und konnte selbst im zweiten Inning bei Bases Loaded mit nur einem Out keinen Run erzielen (ein Kunststück, das auch im 6. Inning abermals gelang). Der Bann gegen einen soliden Patrick Bärner wurde erst im dritten Spielabschnitt durchbrochen, als Franky Gruber Roland Eidherr nach Hause schlug. Im oberen vierten Inning konnten die LIONS jedoch abermals einen Run drauflegen, obwohl sich Harrasser inzwischen einigermaßen erfangen hatte.

Auf Seiten der Wiener wurde nun jedoch Bärner zunehmends unkonzentrierter und begann, einige Walks und Hits abzugeben, was die VIKES im gleichen Inning noch zu 2 Runs nutzen konnten. Dabei hätten es noch mehr werden können, leider wurde dieser erste Versuch einer Rally aber durch einen mehr als umstrittenen Outcall auf der Homeplate zunichte gemacht. Scheinbar war dies aber die Initialzündung, die die Kufsteiner brauchten, denn im sechsten Inning kam es zur dringend benötigten Aufholjagd, nachdem Talda die Gäste durch einen Soloshot über den Leftfieldzaun mit 7:3 in Führung gebracht hatte:

Bei Runners auf den Corners kam Mike Chwalla zum Schlagmal und setzte einen Fastball über den Outfieldzaun - somit stand es nur noch 6:7 aus Sicht der Festungsstädter. Für seine Homerunpremiere hatte sich Chwalla somit den bestmöglichen Zeitpunkt ausgesucht und nachdem sich auch das stark schlagende Herz der VIKINGSlineup neuerlich produktiv zeigte, drehten die Mannen von Lou DeMartino den Spielstand endgültig zum 9:7 um (inzwischen war Pedro Klinc für die LIONS am Mound).

Im Top 7-Inning übergab DeMartinio Bernie Eidherr das Zepter am Mound und der pitchte eine fabelhafte Relief-Appearance: Die LIONS drohten zwar, das Spiel mit einem Run im 8. Inning noch knapper zu machen und hatten im neunten Inning eine große Chance zumindest auf den Ausgleich, aber mit Läufern auf Bases 1 und 3, 2 Outs und Nummer 2-Schläger der LIONS, Steve Hraby at bat, mit Talda on Deck, gelang es Eidherr, Hraby beim Count von 3-1 dazu zu bringen, einen Grounder zu 3rdBaseman Franky Gruber zu schlagen, der zum sicheren Forceout auf die zweite Base warf und somit das Spiel beendete.

Zuvor war es noch zu einiger Aufregung gekommen, als die LIONS Chris Bunk nach seinem Leadoff-Single im achten Inning mit einem Hidden-Ball-Trick auf der ersten Base erwischten. Im Zuge der darauffolgenden Diskussionen wurde Lou DeMartino von Umpire Holzleitner ausgeschlossen. Danach kam es jedoch zu keinerlei Aufregungen mehr in diesem von beiden Seiten sehr emotional geführten Spiel.

Die Zuseher waren mit einem an Spannung kaum mehr zu überbietenden Spiel für ihr zahlreiches Kommen belohnt worden und angesichts der gleichen Anzahl LOBs (je 12) auf beiden Seiten, gaben die 14:9 Hits bei 2:3 Errors den minimalen Ausschlag für die VIKINGS. Das oder die Retourspiel/-e kommendes Wochenende werden sicher zum heißen Tanz für beide Teams, bei dem sowohl für LIONS als auch für die VIKES alles drinnen ist. Solide Defense und gutes Pitching werden wohl wieder entscheidend sein und dem Papier nach sollte die Angelegenheit wieder ähnlich knapp wie im ersten Spiel werden. Auf den LIONS lastet nach dieser Auftaktniederlage sicher der ganze Druck, denn für die VIKINGS ist alles, was in den Playoffs passiert, der Zuckerguss auf eine tollen Saison, die ihnen noch im März kaum jemand zugetraut hätte.

Ps: Werner Harrasser legt Wert auf die Feststellung, dass die VIKINGS diesmal nicht wegen, sondern trotz Harrasser gewonnen haben!


Für den Inhalt verantwortlich: Roland Eidherr